Selbstfürsorge in Zeiten des Coronavirus

Stimulation, Anerkennung und Struktur? Corona schränkt die Möglichkeiten unserer Bedürfnisbefriedigung erheblich ein

Passen Sie auf sich auf!

Von Andrea Landschof

Selbstfürsorge ist in Zeiten des Coronavirus wichtiger denn je. Prinzipiell geht es jetzt darum, sich auf das zu konzentrieren, was man selbst in der Hand hat, statt auf das, was man nicht beeinflussen kann. In diesem Zusammenhang spielen unsere individuellen Bedürfnisse eine große Rolle. Neben den existenziellen Grundbedürfnissen wie zum Beispiel Nahrung und Schlaf benötigen wir Menschen die Befriedigung weitreichenderer Bedürfnisse, um ein gesundes Leben führen zu können. Die Transaktionsanalyse geht von angeborenen psychologischen Grundbedürfnissen aus, die entwicklungsfördernde und sozial regulierende Funktionen erfüllen. Sie werden auch als „Hunger“ des Menschen nach Stimulation, nach Anerkennung und nach Zeitstrukturierung bezeichnet. Wir fühlen uns in der Regel erst dann wohl, wenn dieser Hunger genügend Beachtung findet und gestillt ist.

In Zeiten von Corona werden die Möglichkeiten, unsere existenziellen Grundbedürfnisse zu befriedigen, jedoch stark eingeschränkt. Direkte Zuwendung über Kontakt und Beziehung ist nur noch zum Teil möglich. Wir sind aufgefordert, uns im privaten und beruflichen Leben neue Ordnungssysteme und Strukturen zu schaffen. Beispielsweise im Homeoffice oder bei der Betreuung der Kinder, die derzeit nicht mehr in Schule oder Kindergarten gehen und auch die Großeltern nicht besuchen dürfen.

Alte und bewährte Formen von (sinnlicher) Anregung brechen weg und fordern uns heraus, neue Wege der sensorischen Anregung zu finden.

Das Grundbedürfnis nach sinnlicher Anregung

Wir Menschen benötigen für unser Überleben die Anregung unserer Sinne. Im heutigen Zeitalter der Reizüberflutung gibt es meist ein Zuviel, eine Überstimulation unserer Sinne, die zu Stress führen kann. Mit dem plötzlichen Wegfall von Arbeits- und Vereinsleben und weiteren Freizeitaktivitäten wie Kino und sommerlichen Grillabenden mit Freunden etc. konzentriert sich das soziale Leben noch mehr als sonst auf die digitale Welt. Das schafft weitere Herausforderungen. Wir sind aufgefordert, ein für uns und unser Leben passendes Maß zu finden – auch oder gerade jetzt während der Corona-Situation.

Fühlen Sie sich eingeladen, einmal darüber nachzudenken, wie viel und welche Art von Stimulation Sie wirklich benötigen. Was ist möglich – trotz Corona?

Wie stillen Sie aktuell Ihr Grundbedürfnis nach sinnlicher Anregung? Wie steht es um Ihr Bedürfnis nach Ruhe und Ausgleich? Möglicherweise tut es Ihnen in dieser Zeit gut, nicht mehr so viele Termine und reale Kontakte zu haben. In der Stille, beispielsweise in Form eines langen Spaziergangs in der Natur, finden Sie die Art von sinnlicher Anregung, die Sie brauchen. Kramen Sie auch gerne in Ihrer „Kindheitstruhe“. Was haben Sie damals gern getan, und wie haben Sie es sich gut gehen lassen? Haben Sie gemalt, musiziert oder gewerkelt? Was benötigen Sie, um sich lebendig zu fühlen? Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die lieber mit anderen in Kontakt stehen und sich durch gemeinsame Gespräche oder Unternehmungen zu zweit geistig anregen lassen?

Das Grundbedürfnis nach Anerkennung

Als soziale Wesen haben wir ein angeborenes Bedürfnis nach Zugehörigkeit und streben danach, von anderen Menschen wahrgenommen zu werden.

Der Transaktionsanalytiker Eric Berne spricht von „Strokes“ und bezeichnet damit eine sogenannte Anerkennungseinheit: Wir zeigen anderen (verbal oder nonverbal), dass wir deren Gegenwart beachten. Stroken beinhaltet nicht, dass wir unser Gegenüber körperlich berühren oder streicheln (obwohl auch das in manchen Fällen sehr wohltuend sein könnte, nur momentan eben nicht immer möglich ist), sondern beinhaltet auch andere Formen der „Zuwendung“, die wir einander schenken, etwa ein freundliches „Guten Morgen“ zur Begrüßung.

Gehen Sie bewusst mit Zuwendung um:

  1. Geben Sie Zuwendung, wenn Sie gern möchten! Rufen Sie einen Freund/eine Freundin an oder gehen Sie gemeinsamen (unter Einhaltung des notwendigen Abstands) spazieren und teilen Sie der Person mit, was Sie an ihr schätzen. Wer benötigt in Zeiten von Corona Ihre Hilfe und ermutigende Worte oder Taten?
  2. Geben Sie sich selbst Zuwendung! Was gelingt Ihnen gut trotz der Herausforderungen dieser Zeit? Wie meistern Sie die Ausnahmesituation? Worauf können Sie stolz sein? Sind Sie nicht täglich der Held/die Heldin Ihres Alltags?
  3. Nehmen Sie Zuwendung an, wenn Sie welche möchten! Wir sind als beziehungsorientierte Wesen aufeinander angewiesen. In diesen Zeiten mehr als je zuvor. Nehmen Sie die Hilfe an, wenn Sie sie brauchen. Von Ihrem Nachbarn, der für Sie einkaufen geht. Von der Freundin, der Sie Ihr Leid wegen der erkrankten Mutter klagen dürfen. Oder von dem Ihnen unbekannten Menschen auf der Straße, der Ihnen ein Lächeln schenkt …
  4. Bitten Sie um Zuwendung, wenn Sie welche benötigen! Wir alle haben unsere Ängste. Vor einer ungewissen Zukunft. Vor Krankheit. Vor dem Alleinsein oder der sozialen Isolation. Welche Form von Zuwendung täte Ihnen jetzt gut? Von wem können Sie diese erfahren?
  5. Lehnen Sie Zuwendung ab, wenn Sie sie nicht wollen! Nicht von jedem und nicht in allen Situationen benötigen Sie im Augenblick Unterstützung. Vieles bewegen Sie tatkräftig auch allein. Welche Hilfsangebote wollen Sie ablehnen, weil sie unpassend oder unangemessen sind?

Es geht nicht darum, dass Sie eine bestimmte Menge an Zuwendungen bekommen oder geben müssen, um gut zu leben. „Viel“ ist nicht gleichbedeutend mit „gut“. Manch einer kommt mit weniger Zuwendung aus, kann diese jedoch ausgiebig genießen. Nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie sich, wie es für Sie stimmig ist.

Das Grundbedürfnis nach Struktur

Jeder Mensch trägt das Bedürfnis nach innerer und äußerer Ordnung in sich.

Dieses Bedürfnis zeigt sich uns besonders dann, wenn uns, wie aktuell in diesen Corona-Zeiten, Struktur fehlt. Altbewährte Muster, Routinen und Rituale brechen weg. Obwohl viele eine Sehnsucht nach Veränderung in sich tragen, scheuen sie gleichzeitig die damit verbundenen Unsicherheiten, denn ihre Angst vor dem Unbekannten ist groß. Der „Hunger nach Struktur“ und das Bedürfnis nach Ordnung sind je nach Persönlichkeit und abhängig von Lebensabschnitten, in denen wir uns befinden, unterschiedlich stark ausgeprägt.

Ein Zuviel an Strukturvorgaben kann ebenso destruktiv für Menschen und Organisationen sein wie ein Zuwenig. Überreglementierung und Starrsinn sind die Gegenspieler, die durch die Überbetonung von Strukturen eintreten.

Menschen tragen eine natürliche Motivation in sich, auch ihre Zeit strukturieren und sinnvoll gestalten zu wollen. Es gibt nach Berne sechs unterschiedliche Arten, wie Menschen ihre Zeit und ihr Miteinander verbringen:

  • durch Rückzug
  • durch Rituale
  • durch Zeitvertreib
  • durch Aktivitäten
  • durch psychologische Spiele
  • durch offene Begegnungen

Die Art und Weise, wie wir unsere Zeit gestalten, beschreibt also, wie wir unser Sozialverhalten und unsere innere und äußere Welt organisieren.

  • Rückzug. Gemeint ist ein psychisches oder physisches Sichzurücknehmen, an dem andere Menschen keinen Anteil haben. Wir schaffen uns Freiräume, die uns zur Regeneration dienen, beispielsweise vor uns hin träumen, etwas lesen, schlafen oder spazieren gehen. Anregung zur Selbstreflexion: Gönnen Sie sich ausreichend Auszeiten? Wie sehen Ihre Freiräume in Zeiten von Corona aus?
  • Rituale. Rituale sind sinnstiftend und geben Sicherheit. In Zeiten von persönlichen und beruflichen Veränderungen sorgen Rituale für Beruhigung und Stabilität.

Anregung zur Selbstreflexion: Wie passen Ihre Rituale zu Ihrer aktuellen Lebenssituation? Welche Rituale schätzen Sie und wollen Sie in Zeiten der Veränderung beibehalten, damit Sie sich wohlfühlen? Welche davon missfallen Ihnen und sollten deshalb verändert werden?

  • Zeitvertreib. Unter dem Begriff Zeitvertreib subsumiert man alle Tätigkeiten, die man zur eigenen Unterhaltung ausführt. Zeitvertreib gestaltet sich unbefangen und zweckfrei. Es müssen keine „schwerwiegenden“ Themen gehoben werden. Eine „Seinsart“, die vielen Menschen inzwischen verloren gegangen zu sein scheint: einfach in der Zeit verweilen. Anregung zur Selbstreflexion: Welchen Impulsen folgen Sie gerne? Welchen Impulsen folgen Sie, wenn Sie Langeweile haben? Kennen Sie noch zweckfreie Zeiten und können Sie sich in diesen bewegen oder etwas mit der Zeit und sich anfangen? Welchem wohltuenden Zeitvertreib können Sie gerade wegen der Corona-Beschränkungen nachgehen?
  • Aktivitäten. Wir gestalten unsere Zeit mit Aktivitäten, die produktiv und gewinnbringend für uns und andere sein können. Wir erhalten durch Aktivitäten Anerkennung und Informationen. Wir gehen einer Arbeit oder einem Hobby nach, treiben Sport oder interessieren uns für Kultur oder Politik. Wir engagieren uns in Ehrenämtern und reisen durch die Welt. Vieles davon ist momentan nicht mehr möglich.

Anregung zur Selbstreflexion: Mit welchen Aktivitäten verbrachten Sie bisher Ihre Zeit, und mit welchen jetzt? Was wiederholen Sie wie häufig und zu welchen Zeiten? Was ist noch möglich?

  • Psychologische Spiele. Kommunikationsweisen, durch die wir uns und andere in typische (meist dysfunktionale) Gesprächs- und Beziehungsmuster „hineinmanipulieren“, nennt die Transaktionsanalyse „psychologische Spiele“. Sie sind ineffektive Formen der Zeitgestaltung, in der die Beteiligten von verborgenen Motiven beherrscht werden. Psychologische Spiele ähneln einem kindlichen Spiel in dem Sinne, als dass sie einem immer gleichen Ablauf folgen. Der Unterschied liegt darin, dass ein kindliches Spiel immer positiv ausgerichtet ist.

Wenn wir beispielsweise mit einer bestimmten Person immer wieder in Streit geraten oder Konflikte ausfechten, kann das ein Zeichen dafür sein, dass wir uns gerade in einem solchen „Spiel“ befinden.

Anregung zur Selbstreflexion: Welche „Spiele spielen“ Sie unbewusst immer wieder? Zu welchen Spielen werden Sie in dieser beispielslosen Zeit immer wieder „eingeladen“? Und zu welchen Spielen laden Sie ein?

  • Intimität. Sie ist eine echte menschliche Begegnung, die frei von Spielen ist. Wir stehen in einem authentischen Kontakt mit unseren Mitmenschen und in einer offenen Atmosphäre, die es erlaubt, wir selbst zu sein. Wir tauschen Gefühle, Gedanken und Erfahrungen aus, ohne verletzt oder manipuliert zu werden.

Anregung zur Selbstreflexion: Mit welchen Menschen teilen Sie diese Form von Intimität? Wie gestalten Sie diese? Wie können Sie in Zeiten von Corona auch über eine Entfernung hinweg Intimität mit ausgewählten Menschen herstellen?

Nutzen Sie Ihre Ressourcen und kommen Sie gut durch diese herausfordernde und auch Chancen bietende Zeit!

Herzlichst

Andrea Landschof

Über die Autorin:

Andrea Landschof ist Transaktionsanalytikerin, Lehrsupervisorin und Lehrcoach. Als Inhaberin des Beraterwerkes Hamburg, einem Institut für Fort- und Weiterbildung von Berater*innen und Transaktionsanalytiker*innen, begleitet sie seit über 25 Jahren Menschen bei der beruflichen Orientierung.

Weitere Impulse zur Erfüllung unserer psychologischen Bedürfnisse sowie zu (noch) nicht genutzten Chancen und Potenzialen finden Sie in ihrem Buch Das bin ich!? Verborgene Talente entdecken und Veränderungen gestalten.

veröffentlicht am 16. April 2020 in Rund ums Programm / von Katharina Arnold unter blogweise.junfermann

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Talentförderung & Talententdeckung

Zum Thema "Talentförderung"

Andrea Landschof im Gespräch mit Anna Fasciani aus der Redaktion von egoFM, einem Radiosender mit Sitz in München, im Januar 2020 zum Thema Latente Talente.

Was ist überhaupt Talent? Hat nicht jeder irgendein Talent? Wie kann ich mein Talent fördern? Oder überhaupt erst entdecken?

              So finden Sie Ihre verborgenen Talente:  Audio-Player

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Halt und Haltung in beruflichen Veränderungsprozessen gewinnen

Zusammenfassung: Der Wunsch nach beruflicher (Neu-)Orientierung zeigt sich in unterschiedlichen Facetten. Menschen suchen im Einzelcoa-ching Unterstützung, weil sie berufliche (neue) Entscheidungen treffen wollen oder müssen, sie resigniert sind und die Lust auf ihre Arbeit ver-loren haben, voller Tatendrang und Energie stecken, aber nicht wissen wohin ihr Weg gehen soll, an ihren Fähigkeiten zweifeln oder sie nicht kennen, in Machenschaften ihrer Firma verstrickt sind oder unter andau-erndem beruflichen Stress stehen. Sie alle befinden sich in Veränderungs-prozessen und damit in einer schwebenden Zeitzone, zwischen „Nicht-mehr“ und „Noch-nicht.“ Vertrautes passt nicht mehr und das Neue ist noch nicht greifbar. In diesem Stadium brauchen Menschen Schutz, Erlaubnis und Zugang zur eigenen Kraft. Es gilt die Neugier auf bislang Unentdecktes zu wecken. Mut, um Entscheidungen zu treffen und eine Offenheit für neue Erfahrungen zu entwickeln. Im Artikel werden Zu-gänge beschrieben, wie Menschen Halt (Sicherheit) in beruflichen Ver-änderungsprozessen finden und ihr Leben wieder in Passung mit ihrem Wesenskern (Haltung) bringen.

Schwebende Zeitzone

Wenn berufliche Veränderungsprozesse anstehen, bewegen wir uns in einer schwebenden Zeitzone zwischen „Nicht-mehr“ und „Noch-nicht.“ Vertrautes passt nicht mehr und das Neue ist noch nicht greifbar. Kleine wie große Veränderungen bedeuten immer auch Unsicherheit. Wir sind dabei, eine alte Ordnung aufzulösen und Dinge auszuprobieren, von denen wir nicht wissen, wie sie ausgehen. Wir finden Halt in Veränderungsprozessen, wenn wir uns übergangs-weise auf die >Schwebezone< und einen Suchprozess einlassen. Altes will aufgetaut, verabschiedet und/oder betrauert werden, bevor das Neue sich festigen kann. In diesen Zeiten zeigen sich die Klienten mit ihrer Sehnsucht nach Halt (Sicherheit) und nach einer stabilisierenden Hal-tung der eigenen Person. Für die Prozessbegleitung lässt sich wirkungsvoll das 3-P-Konzept (Crossmann, 1966) aus der Transaktionsanalyse verwenden. Die stabili-sierenden Wirkkräfte kommen im Coaching zum Einsatz, wenn wir dem Klienten Schutz (Protection) und Erlaubnis (Permission) anbieten und den Zugang zu den eigenen Kräften (Potency) fördern. In einem gelingenden Veränderungsprozess entscheidet sich der Klient dafür, seine Komfortzone zu verlassen. Dafür braucht es Mut, weil be-kannte „Trampelpfade“ bequem sind und weil der Sprung in das Unge-wisse Angst macht. Viele verbleiben lieber in Lebenssituationen, weil sie sich an diese gewöhnt haben und weil sie schlichtweg keine Alternativen kennen (Landschof, 2019). Sie ertragen lieber das „Übel“, das sie kennen. Im Einzelcoaching biete ich Schutz, wenn der Klient seine Komfortzone verlässt und liebgewonnene Gewohnheiten ablegt. Er erhält die Sicherheit, nicht fallen gelassen zu werden, wenn Neues ausprobiert wird. Durch Ver-schwiegenheit, gepaart mit einem vertrauensvollen Umgang der persönli-chen Themen, begibt er sich auf die Suche nach dem Neuen. Eine Klientin, Frau M., >traute< sich beispielsweise in der geschützten Umgebung des Coachings aus dem Familienbetrieb ihres Mannes auszusteigen und einen eigenen beruflichen Weg einzuschlagen.
In einem gelingenden Veränderungsprozess geht es um die Erlaubnis sein Leben auf die ureigene Art und Weise so zu gestalten, dass es der aktuellen Persönlichkeit entspricht. Dabei die Möglichkeiten innerhalb der inneren und äußeren Begrenzungen auszuschöpfen und sich in seiner individuellen Art auszudrücken und zu zeigen. Eine Erlaubnis meint u.a. kraftvolle und wirksame Sätze, die der Auflösung von frühen Verboten entgegenwirken. Sie wirken auf der existenziellen Ebene und beziehen sich auf das, was uns früher einmal eingeschärft wurde. Bei Frau M. erzeugte der Erlaubnissatz: „Ich darf mir darüber im Klaren sein, was ich brauche!“ eine starke gefühlsmäßige Resonanz. Er hatte auf sie den stärksten positi-ven Effekt. Die Erlaubnis bewirkte einen Auflösungsprozess ihrer konser-vierten (destruktiven) Muster, die sie bisher glauben ließen, sie sei nur o.k., wenn sie der Antreiber-Dynamik: „Mach’s immer allen recht!“ folgt. Die Klientin übte sich darin, ihre soziale Bezogenheit angemessen und bewusst zu leben und für sich selbst Fürsorge zu entwickeln. Die Verhaltensänderungen zeigten sich u.a. darin, dass Frau M. lernte in den beruflichen Kontexten konkrete Unterstützung anzufragen, wenn sie sie brauchte.
In einem gelingenden Veränderungsprozess geht es zudem darum, sich seiner Kraft bewusst zu werden. Es braucht den Glauben an sich selbst und die Zuversicht der Selbstwirksamkeit. Für Frau M. war es hilfreich sich neben der Klarheit über eigene Fertigkeiten und Fähigkeiten, auch Klarheit über eigene Ziele zu verschaffen. „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ Dieses Zitat von Seneca macht die Irrfahrt deutlich, in die wir ohne Ziele geraten können. Unklare Zielvorstellungen oder Vermeidungsziele schwächen unsere Kraft. Je kon-kreter unsere Vorstellung von unserem Leben und dem Bereich, in dem wir eine Veränderung vornehmen möchten, desto leichter lässt sich der Weg zum Ziel vorstellen und entwerfen, desto stärker wirkt die Zugkraft, die uns voranbringt.

Der Entwurf von Zukunftsbildern

Eine Klientin, mit der ich eine Zeitreise im Coaching durchführte, gelangte zu der Entscheidung ihre Arbeitszeiten zu verringern. Sie wollte sich einen VW Bus kaufen und durch die (europäische) Welt reisen. Das war lan-ge schon ihr Traum gewesen. Sie malte sich ihr Arbeitsleben entspannter und mit mehr Freiräumen versehen, aus. Durch ein Burnout waren ihr die eigenen Grenzen deutlich geworden und sie konnte nach dem Klinikauf-enthalt mehr Wohlwollen sich selbst gegenüber zeigen. Die im Coaching entworfenen Zukunftsbilder entwickelten eine Eigendynamik, die sie ins Handeln brachten.

Innere und äußere Standortbestimmung

Das Coaching beginnt mit der Auftragsklärung. Allerdings kann nicht je-der sofort sein Anliegen, sein Ziel oder die Ursache seiner Unzufriedenheit benennen. Es stellt sich die Frage, welche Faktoren zur Unzufriedenheit beitragen. Welche Umstände, Ereignisse, Personen, Erlebnisse, Emotio-nen, Verhaltensweisen, Themen, Gedanken oder Zustände beschäftigen den Klienten? Wo steht jemand mit seinem Anliegen? Eine innere und äußere Standortbestimmung ist wichtig, um den Hebel der Veränderung an der richtigen Stelle anzusetzen (Landschof, 2018). Was soll anders werden oder was will losgelassen werden? Liegen die Schwierigkeiten auf der systemischen Ebene, also das Organisationssystem betreffend? Oder eher auf der persönlichen Ebene, also im inneren Erleben? Möglicherweise auch auf der interaktionalen Ebene, also zwischen beteiligten Personen. Es können auch Mischformen sein, die zu meiner Unzufriedenheit beitragen. Allein die Formulierung des Anliegens und des Schlüsselthemas gibt den Klienten Halt (Sicherheit) und zeigt die Marschrichtung für den gemein-samen Prozess an.

Alles ist möglich! – nur wie entscheide ich mich?

In beruflichen Veränderungsprozessen geht es immer darum, Entscheidun-gen zu treffen. Sich zu entscheiden, meint die Fähigkeit eines Menschen, in bestimmten Situationen bewusst zu handeln und zwischen verschiedenen Optionen die Wahl zu haben. Doch wie treffen Menschen stimmige Ent-scheidungen in einer Welt, in der uns eine Auswahl an Berufs- und Lebens-konzepten angeboten wird, von denen unsere Eltern und Großeltern nur träumen konnten. Erneuerung und Wechsel gab es schon immer und die Zyklen der Veränderung (Lewin, 1982) zeigen sich uns als Bestandteil des menschlichen Lebens. Neu sind allerdings das Tempo und die Vielfalt, in der Veränderungen stattfinden. Altbewährtes wirkt schneller als je zuvor antiquiert und überholt.
Eine Voraussetzung, um kluge Entscheidungen zu treffen, ist der Mut zur Begrenzung. Wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns gleichzeitig auch immer gegen etwas. Und entsagen uns damit dem allge-mein herrschenden „Hype“, dass es immer und in jedem Fall etwas Bes-seres gibt, für das wir uns entscheiden könnten. Wir legen uns fest, gehen eine Verpflichtung ein und tragen die Konsequenzen unseres Handelns. Es ist hilfreich, sich bewusst zu machen, dass es nicht darauf ankommt, das absolut Richtige zu tun oder sich gar für ewig festgelegt zu haben, sondern dass wir bei unseren Entscheidungen Lebendigkeit spüren. Und das wir uns trauen „nein“ zu sagen. Und manches Mal geht es um ein sowohl, als auch!

Einschränkende Identitätsüberzeugungen

Unsere Entscheidungsfähigkeit und damit auch unsere Wahlmöglichkeit, können durch Muster des Denkens, Fühlens und Verhaltens (Skript) einge-schränkt und sabotiert werden. In Umbruch- und Veränderungsprozessen, in denen wir unsicher sind, greifen wir auf bewährte Selbstbilder zurück. So lässt sich Unklares und Unvorhersehbares besser aushalten und bewäl-tigen. Frühe Einflüsse und daraus resultierende Glaubenssätze (z. B. „Sei nicht erfolgreich!“) behindern ganz oder teilweise, unsere Entscheidungs-fähigkeit. Potenziale wurden abgespalten, weil sie nicht gefragt, nicht er-laubt oder nicht gewünscht waren. Im Coaching erlebe ich häufig, wie schwer es Menschen fällt, selbstbestimmte und autonome Entscheidungen hinsichtlich ihres beruflichen Weges zu treffen. Die inneren und alten Programme wirken als einschränkende Identitätsüberzeugungen so stark, dass aktuelle Fakten, die von früheren Erfahrungen abweichen, ignoriert werden und frühere negative Programmierung zu Fehlentscheidungen füh-ren oder beitragen- wenn sie nicht durch Überprüfung und Aktualisierung korrigiert werden. Erwachsene verhalten und fühlen sich im Heute dann nach wie vor so, wie sie es als Kinder getan haben. Berufliche Neuorientie-rung bedeutet demnach auch, eine innere Wandlung vorzunehmen.

Ein Blick zurück stärkt den Blick nach vorn!

Die Barrieren und Saboteure lassen sich im Coaching durch biografie-analytische Fragestellungen und eine darauffolgende Hypothesenbildung aufspüren. Als Coach erhalten wir Einblick in die Deutungsmuster der Kli-enten, als auch Anregungen für Reflexionsprozesse und die Möglichkeit, die abgebildeten Hypothesen zu überprüfen und zu erweitern. Durch die Selbstpräsentation des Klienten erfahren wir seine grundlegenden Muster des Denkens, Fühlens und Verhaltens und somit etwas über die Gestal-tung seiner Lebenswelten. Neben der Frage nach dem „Wie“ der Darstel-lung, ist auch immer die Fragestellung nach dem „Was“ interessant. Was wird von ihm wie erzählt und was nicht. Die Darstellung der beruflichen Lebensgeschichte des Klienten oder Anteile daraus, enthält Hinweise auf dessen Bezugsrahmen1. Diese sichtbar gewordene innere Landkarte kann ich nutzen, um mich auf die Stärken und Entwicklungsfelder des Klienten auszurichten und zeitgleich Barrieren und Saboteure zu erkennen. Wäh-rend der Coachingprozesse werden Hypothesen zu den genannten Fakten (objektiven Daten) und zur wörtlichen Erzählweise (subjektive Deutung) des Klienten gebildet. Diese Hypothesenbildung erfolgt als Interpretati-onsangebot, für das die Transaktionsanalyse hilfreiche Modelle zur Deutung anbietet (Lebensdrehbücher, Antreiber-Dynamiken, psychologische Spiele, Rackets, Abwertungen u.a.).

Selbstdefinierende Erinnerungen

Mit einem Blick zurück, der den Blick nach vorne stärkt, ist ebenso der Blick auf unsere selbstdefinierenden Erinnerungen gemeint. Selbstdefinie-rende Erinnerungen halten in Zeiten großer Veränderungen das Selbst auf-recht. Sie geben Halt und sind Quellen der Selbsterkenntnis. Mit Hilfe der Erinnerungen können wir unsere derzeitige und auch zukünftige Identität bestimmen. Die folgende Übung biete ich Klienten in beruflichen Verände-rungsprozessen häufig an, wenn es um die Spurensuche nach Potenzialen geht und um Saboteure von Potenzialen aufzudecken. Ich bitte den Klien-ten darum, sich vorzustellen, in einem Seminar zu sein und sich dort in der Anfangsrunde mit sechs Sätzen zu beschreiben, um sich miteinander bekannt zu machen. Wie vervollständigt der Klient den Satzanfang „Ich bin ein Mensch, der …“? Er soll sich so beschreiben, wie es für ihn im Augenblick stimmig ist. Zum Beispiel: „Ich bin ein Mensch, der andere mitreißen und motivieren kann“ oder „Ich bin ein Mensch, der zögerlich ist.“ Im zweiten Schritt lade ich dazu ein, tiefer in die Beschreibungen ein-zutauchen, indem zwei bis drei Beschreibungen ausgewählt werden, die von dem Klienten als positiv bewertet werden. Er soll sich vorstellen, ich könne ihn in den Situationen beobachten. Beispielsweise, in denen er an-dere mitreißt und motiviert. Was genau sehe ich? Welche Risiken? Welche Grenzen und welche Stärken? Im dritten Schritt sollen die Sätze nochmals betrachtet werden und passende zurückliegende Erinnerungen zu den Be-schreibungen gefunden werden. „Wann in deinem Leben warst du mitrei-ßend und hast andere Menschen motiviert?“ Welche Ereignisse aus seinem Leben fallen dem Klienten zu jeder Beschreibung ein? Abschließend geht es um die Reflektion und Überprüfung, ob die Erinnerungen und Bilder, die sich jemand von sich selbst gemacht hat, stimmig sind oder ob es sich um überholte Relikte aus der Vergangenheit handelt, die es zu korrigieren gilt. Für berufliche Veränderungen können diese aktualisierten Narrati-ve genutzt werden, um Neuentscheidungen zu treffen. Frau M., von der schon zu Beginn die Rede war, entschied sich nach dem Blick zum Dort und Damals für ihre erlebte Wirklichkeit im Hier und Jetzt und machte sich als Lektorin selbstständig.

Literatur

Crossman, Pat (1966): „Permission and Protection“. Transactional Analysis Bulletin 5(19), 152–154.
Landschof, Andrea (2018): Das bin ich!? Verborgene Talente entdecken und Veränderungen gestalten. Paderborn: Junfermann Verlag
Landschof, Andrea (2019): Den Sprung ins Ungewisse wagen. Bewusster leben, 1/2019, S. 16-19.
Levin, Pamela (1982): The Cycles of Development. Transactional Analysis Journal 12(2), 129–139.

Der ganze Programmheft zum Kongress findest du hier: https://dgta.de/39-kongress-in-lindau/ 
Titelbildquelle vom Reader: Rainer Sturm / Pixelio.de

Raus aus der Komfortzone

Interview - Zum Thema "Komfortzone verlassen"

Aus Heft 1/2019 der Zeitschrift „bewusster leben“

Sie spüren, dass es an der Zeit ist, etwas in Ihrem Leben zu verändern? Etwas Neues anzufangen? Andrea Landschof berät Menschen dabei, wie sie ihre verborgenen Talente und Potenziale erkennen und Mut fassen, ihre gewohnte Komfortzone zu verlassen.

Download: Artikel (PDF 655 KB)

Quelle: Zeitschrift bewusster leben, Heft 1/2019

Verborgene Talente entdecken und Veränderungen gestalten

Das bin ich!?
Verborgene Talente entdecken und Veränderungen gestalten

Anything goes?
„Alles ist möglich! Sei einfach nur du selbst!“ – Klingt recht simpel, dieser Ratschlag, oder? Ihn umzusetzen in einer Alles-geht-Gesellschaft, ist jedoch nicht so einfach, wie es sich anhört: Lebensläufe sind heute nicht mehr vorgegeben und grundlegende Veränderungen scheinen in jedem Alter möglich; es steht uns frei, selbst zu entscheiden, was ein gelungenes Leben bedeutet. Diese Freiheit beglückt und verunsichert uns zugleich. Dieses Buch hilft dabei, Lebensgeschichten (und Lebenslügen) zu überprüfen und den Blick zu weiten auf noch nicht genutzte Chancen und Potenziale. Wir werden zu einer persönlichen Zeitreise eingeladen, unser Leben im Heute zu reflektieren, mit Erfahrungen von gestern umzugehen und Visionen für morgen zu entwickeln. Entdecken Sie Ihre verborgenen Talente, um Ihr Leben mit all seinen Herausforderungen zu meistern und stimmige Lösungen zu kreieren. Mit Methoden der Transaktionsanalyse gelingt es Ihnen, Ihre Persönlichkeit und Ihre Beziehungen zu sich und anderen zu reflektieren, zu verstehen sowie ggf. persönliche und berufliche Veränderungen zu initiieren. So entsteht Raum für Neues.

Auch ideal für Berater, Trainer und Coaches mit den Schwerpunkten persönliche und berufliche (Neu-) Orientierung und Entwicklung.

ERSCHEINUNG am 21. September 2018

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Junfermann Verlag: Das bin ich!?

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Buch - Das bin ich!?

Leseprobe aus dem im Herbst 2018 im Junfermann Verlag erscheinenden Buch von Andrea Landschof.


So wie „Bob der Baumeister“

Ich lag entspannt lesend auf einer  Liege, am Strand auf Kreta, als ich unbeabsichtigt Zeugin eines interaktiven Familienprozesses wurde, der mich danach noch lange beschäftigt hat.

Ein ca. fünfjähriger Junge mit rotem Schlapphut und rosa Schwimmflügeln, rannte  aufgeregt zum  Strandliegeplatz seiner Eltern.

Junge: „Mama, Mama, der Junge da will jetzt einfach der Baumeister sein.“

Mutter (Mutter löst sich nicht von der Zeitschrift, in der sie las): „Wer will Baumeister sein?“

Er zeigte auf die spielenden Kinder am Strand, die mit dem Bau einer Strandburg beschäftigt waren.

Junge: „Na der Junge dahinten bei unserer gebauten Burg.“

Mutter: „Na und?“

Junge: „Ja, aber ich bin doch der Baumeister!“

Mutter: „Ja?“

Junge: „Mensch, ich bin der Baumeister und nicht der!“

Mutter: „Ja, aber was tut er denn Schlimmes?“

Junge: „Der bestimmt jetzt alles, was wir bauen sollen und alles.“

Mutter: „Ja, was denn?“

Junge (mit weinerlicher Stimme): „Na alles! Der bestimmt jetzt auch, was ich bauen soll!“

Mutter: „Ich meine, was hat er dir denn getan?“

Junge (laut und trotzig): „Ich will das nicht! Der hat mir meine Arbeit weggenommen!“                                        

Mutter (blättert in ihrer Zeitschrift): „Ja.“

Der Junge begann zu weinen. Der Vater mischte sich zum ersten Mal ein und mahnte seinen Sohn leiser zu sein. Deshalb konnte ich danach den Dialog nicht mehr gut mithören. Die Szene dauerte jedoch noch eine halbe Stunde lang an. Der Junge weinte und  schmollte. Der Vater redete auf ihn ein. Die Mutter schwieg und las weiter in ihrem Buch.  

Irgendwann  rief der Junge: „…und meine rote Schaufel iegt auch noch bei dem neuen Baumeister! Aber zu dem gehe ich jetzt nicht mehr hin.“

Vater: „Du holst sie jetzt. Wir wollen aufs Zimmer gehen.“

Junge (schluchzt): „Nö.“

Der Vater ging schließlich zur „Baustelle“ und  umkreiste  in größerem Abstand die bauenden und spielenden Kinder, unter denen inzwischen auch ein erwachsener Mann war. Die rote Schaufel wurde von einem der Kinder benutzt. Der Vater kam  nach wenigen Minuten unverrichteter Dinge zurück. Die Mutter hat  inzwischen die Strandsachen eingepackt.

Junge (weinend): „Meine Schaufel?“

Vater: „Wir kaufen dir  eine neue.“ Er nahm seinen weinenden und quengelnden Sohn an die Hand und zog ihn mit sich, weg vom Strandplatz.

Diese Szene hat mich berührt. Was der kleine Junge wohl mit dieser Erfahrung, die er am Strand von Kreta gemacht hat, anfangen würde? Hat er gelernt, dass es nicht lohnenswert ist, sich für seine Rechte einzusetzen? Wie wäre die Szene wohl verlaufen, wenn die Mutter dem Jungen Raum für seine Gefühle gegeben hätte. Wenn sie seine Wut und seine Enttäuschung gesehen und anerkannt hätte? Wie wäre der Tag am Strand für den Jungen wohl ausgegangen, wenn die Mutter ihn ermutigt und die Erlaubnis ausgesprochen hätte, seine eigenen Ideen zu entwickeln und auszuprobieren. Gleichgültig, ob er nun seinen Baumeisterposten oder seine rote Schaufel zurück bekommen hätte oder eine ganz andere positive Lösung für ihn gefunden worden wäre: Er hätte positive Erfahrungen mit seiner Selbstwirksamkeit machen können.

Ich würde zu gerne wissen, wie sich das innere System der Ichzustände des kleinen Jungen, den ich im Sommerurlaub am  Strand von Kreta mit seiner Familie beobachtet habe, entwickelt. Ob er die Chance ergreift, und zu einem mutigen und wehrhaften Erwachsenen heranwächst? Oder wird er die Haltung und Denkweise seiner Eltern übernehmen, speichern und verinnerlichen?

In der Analogie zur Kinderserie: „Bob der Baumeister“, steht bei der  Konfliktauflösung die Teamarbeit und  soziales Verhalten im Vordergrund. Die sich wiederholend  zweifelnde Frage „Können wir das schaffen?“ („Can we fix it?“)  wird  im Chor mit einem zuversichtlichen „Yo, wir schaffen das!“ („Yes we can!“) beantwortet. Diese Zuversicht, vermittelt durch die Eltern, hätte dem  kleinen Jungen sicherlich gut getan. Aus Sicht der Transaktionsanalyse  hat der  kleine Junge vom Strand später im  Leben trotzdem noch die Wahl, sich für die „Yo, wir schaffen das!“ Variante  zu entscheiden.


© Andrea Landschof

Dieser niedergeschriebene Text unterliegt dem Urheberrechtsgesetz (UrhG), Eigentumsrechten und der Einräumung von Nutzungsrechten (UrhG § 31).

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