Die Mythen der Vergangenheit

In meiner Tätigkeit als Coach begleite ich Menschen in ihren persönlichen und beruflichen Entwicklungs- und Veränderungsprozessen. Menschen, wie Sie, die möglicherweise unzufrieden mit ihrem Arbeitsplatz sind und die ihrem Leben eine neue berufliche Richtung geben möchten. Die auf der Suche nach ihren latenten Talenten (Potenzialen) sind und die sich fragen, wie sie das  „Richtige“ für sich herausfinden können. Menschen,  die Lebenslügen überprüfen und ihre Selbstsabotageaktionen kennen- und überwinden lernen wollen. Die Suchenden werden von mir zu einer persönlichen Zeitreise eingeladen, ihr Leben im Heute zu reflektieren, mit Erfahrungen von Gestern umzugehen und Visionen für Morgen zu entwickeln.

„Leben im Heute mit

Erfahrungen von Gestern

und Visionen für morgen“

Wir alle treffen in frühen Kindheitsjahren Entscheidungen und fassen Beschlüsse über uns selbst, die Anderen und die Welt. Wir übernehmen Botschaften und entwickeln Glaubenssätze, die noch heute unser Verhalten und unsere Entscheidungen in wichtigen Teilen unseres Lebens bestimmen. Zum Beispiel Entscheidungen bezogen auf unsere Berufswahl.

 Überlegen Sie bitte einmal, wie Sie zu Ihrem Beruf gekommen sind.

Die in der Vergangenheit früh getroffenen Entscheidungen sicherten auf kreative Art unser Überleben und halfen uns, unser Leben zu meistern. Im   Erwachsenenalter hindern sie uns manches mal daran, wirklichkeitsgerecht zu denken, zu fühlen und zu handeln. Nach dem Skriptmodell aus der Transaktionsanalyse werden von uns alle neuen Erfahrungen gewöhnlich so ausgelegt, dass sie in unseren unbewussten Lebensplan passen. Ohne diesen Zwang zu entdecken, glauben wir an unsere schicksalhaften (beruflichen) Wege, die so oft gar nicht die unseren sind.

Folgen auch Sie noch einem Lebensplan, der Sie immer wieder in widrige Lebensumstände leitet, der Sie in einem Berufsalltag verharren lässt, der Sie unglücklich und unzufrieden sein lässt?

Menschen haben zu einem frühen Zeitpunkt ihres Lebens einen Glauben darüber angenommen, was oder wer sie sind. Manche dieser Glaubenssätze sind einschränkender Natur und so leben sie vielleicht in diesem Glauben jahrelang weiter, ungeprüft von ihren neuen Erfahrungen, die sie machen. Bernd Schmidt[1] spricht von  „… einschränkenden Identitätsüberzeugungen, die von neu gemachten Erfahrungen unberührt bleiben.“ Deshalb nehmen viele Menschen nicht in Anspruch, was ihnen eigentlich zusteht. Sie verharren in ihrem Irrglauben über sich und verhalten sich entsprechend.

Im Coaching arbeite ich mit Klienten daran, die ihnen zugewiesene Richtung aus elterlichem Programm, Wiederholungszwang und illusionären Erwartungen zu erkennen, zu überprüfen und dadurch ihre Potenziale zu entdecken und zu entfalten.

 „Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfang zu vertrauen“

[1] Bernd Schmidt, Institutsschrift Nr. 73 ,1998 Institut für systemische Beratung, Wiesloch.

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Talententwicklung & die Geschichte von Frederick der Maus

Ich erinnere mich in diesen Tagen im Frühling an meine Lieblingsgeschichte von Frederick der Maus. Es ist eine Geschichte, die ich in der 2. Klasse „interpretieren“ und vortragen durfte. Ich bekam großes Lob dafür. Sicherlich ist diese Geschichte aus diesem Grund bei mir so tief und neuronal verankert. Ein weiterer Grund ist der aktuelle Bezug zu meiner Arbeit als Coach für berufliche Neuorientierung. Fredericks Talent ist nicht vordergründig sichtbar. Es liegt im Verborgenen und wird von anderen zunächst nicht erkannt.

Die Feldmaus Frederick lebt mit seiner Familie in einer alten Steinmauer. Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen und der Herbst zieht über das Land. Für die Feldmäuse heißt es nun Tag und Nacht arbeiten. Vorräte für den Winter müssen gesammelt werden, damit sie im kalten Winter nicht verhungerten. Alle waren fleißig und sammelten Nüsse, Getreide, Sonnenblumenkerne und andere Leckereien. Sie sammelten auch Moos und Heu, um es warm und weich zu haben. Frederick jedoch saß den ganzen Tag an seinem Lieblingsplatz auf einem kleinen Stein. Seinen Mäusefreunden gefiel das nicht: „Frederick, warum hilfst Du nicht Vorräte und Moos zu sammeln? So hilfst du uns nicht. Du bist und bleibst eine faule Maus“ sagten die anderen Mäuse. Die Tage vergingen und es dauerte nicht lange, da kam der erste Frost. Die Mäuse zogen sich in ihren Bau zurück. Sie hatten es warm und weich und ihre Bäuche waren stets gefüllt. Doch glücklich waren sie nicht. Ihnen fehlte der Sommer. So dunkel, so kalt, so lang war der Winter. Die Sehnsucht nach der warmen und hellen Jahreszeit wurde so groß, dass sie weinen mussten. Bis auf eine Maus. Frederick kroch aus seiner harten, kalten Ecke im Mäusebau – er setzte sich zu seinen Mäusefreunden und begann zu erzählen. Er erzählte von den Sonnenstrahlen. Wie warm und wohlig sie sich auf dem Fell anfühlen. Er sang die Lieder der Vögel. Er erzählte die Geschichten des Windes. Den Mäusen wurde warm ums Herz. Den ganzen Winter blieben sie beieinander sitzen und lauschten Frederick. Denn er hatte dort auf dem Felsen sitzend  Sonnenstrahlen, die die vom Himmel gefallen waren, Lieder, die die Vögel gesungen und Geschichten, die die Winde erzählt hatten, gesammelt. Und als Frederick seine letzte Geschichte erzählt hatte, war der Winter schon vorbei. Wie gut das Frederick so fleißig gesammelt hatte.

Frederick kennt seine Begabung. Sie wurde für die anderen sichtbar und hat Übungsfläche bekommen. Darum geht es auch bei der Talententfaltung meiner Kund:innen. Talente verkümmern, wenn sie weder selbst, noch von anderen erkannt werden. Sie verkümmern, wenn sie zwar erkannt, jedoch nicht gesehen werden. Es fehlt die Wertschätzung eines Gegenübers. Sie verkümmern, wenn sie zwar erkannt und gesehen werden, aber kein Raum zum Anwenden oder Ausüben gegeben ist. Sind die Talente erkannt, gesehen und können sie ausgeübt werden, folgt für die Talentsuchenden die spannende Arbeit mit den inneren  Voraussetzungen, unter denen Talente gedeihen.

Inneren Voraussetzungen, unter denen Talente gedeihen sind

  • der eigene Glaube daran, etwas zu können,
  • die Motivation, es zu wollen,
  • der Mut, es zu tun,
  • sowie die Erlaubnis, es zu dürfen.

In diesem Sinne, entdecke Neues in dir. Lass es sichtbar werden. Lass es wachsen und nimm dir den Raum, es zu platzieren!