Orientierunglos? Wie du deinen Weg findest!

Es gibt Momente im Leben, in denen man seinen Weg verliert. Wir sind unsicher und unzufrieden mit dem, was wir tun und haben das Gefühl, dass es noch mehr für uns gäbe. Es ist ein Moment der Sinnsuche, einer Neuorientierung. Wir fragen uns: Wohin soll ich gehen? Was ist mein Ziel? Wie erreiche ich es?

Wie findet man den Weg wieder?
Diese 7 Tipps sollen dich anregen, deinen Weg zu finden und zu gehen:

Nimm dir Auszeiten zum Nachdenken

Der erste Schritt ist, sich Zeit zu nehmen und sich selbst zu reflektieren. Schaffe dir Möglichkeit und Zeiten, um nachzudenken und nachzuspüren und innere Fragen zu beantworten. Löse dich für festgelegte Zeitfenster aus deinen gewohnten Strukturen des Alltags. Gewinne Abstand zu täglichen Routinen und Einflüssen, um den Blick auf dich selbst zu schärfen. Veränderungen, die du anstrebst, kommen in diesen Zwischenzeiten oftmals aus dir selbst heraus und lassen sich nicht von außen steuern. Frage dich in diesen Zeiten: Was macht mich glücklich? Was treibt mich an? Was darf ich verabschieden und loslassen? Wo stehe ich in meinem Leben? Wo liegen meine Talente? Welche Ideen habe ich? Was bedeutet mir Erfolg? Wenn wir diese Fragen beantworten können, haben wir eine bessere Vorstellung davon, was wir wollen und wo wir hingehen sollten.

Bringe Herz und Verstand in einen Dialog

Wenn wir uns einem Neustart stellen, dann müssen wir Herz und Verstand in einen Dialog bringen. Unser Verstand ist oft rational und kann die Dinge logisch erklären. Unsere Gefühle hingegen sind nicht immer leicht zu verstehen. Doch sie können uns helfen, uns auf den Weg zu machen, der uns am meisten erfüllt. Die richtige Balance aus Gefühl und Verstand zu finden ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Veränderung. Frage dich: Wie willst du dich zukünftig fühlen? Deine Intuition ist dein Kompass, um dir den Weg zu weisen. Folge deiner inneren Stimme, deiner körperlichen Resonanz – lasse dich von dieser Richtung leiten und folge ihr. Mit jedem Schritt wirst du spüren, ob du auf dem richtigen Weg bist oder nicht. Es ist eine Reise, bei der du Herz und Verstand verbindest – so kannst du dein Potenzial voll entfalten und eine neue Lebensqualität erreichen.

Lass dich inspirieren

Es kann auch hilfreich sein, sich von anderen inspirieren zu lassen. Welche Menschen bewundern wir und warum? Welche Karrierewege haben sie eingeschlagen und wie haben sie ihre Ziele erreicht? Indem wir uns von anderen inspirieren lassen, können wir Ideen sammeln und neue Wege finden. Weiterhin ist es hilfreich sich Unterstützung zu suchen – beispielsweise durch Coaching oder Mentoring Programme. Ob von Freund*innen oder Fachleuten – solche Ressourcen helfen dir dabei dich auf dem Weg besser orientieren zu können und Unsicherheit abzubauen. Zudem motiviert es ungemein von anderen Menschen bewährte Tipps zu bekommen.

Sei bereit für Veränderung

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Bereitschaft zur Veränderung. Wenn wir feststellen, dass unser aktueller Weg nicht mehr der richtige für uns ist, müssen wir bereit sein, etwas Neues auszuprobieren. Das kann bedeuten, dass wir unsere Komfortzone verlassen und Risiken eingehen müssen. Es ist auch wichtig, realistisch zu sein. Wir sollten nicht erwarten, dass alles sofort funktioniert. Der Weg zum Erfolg kann mit Rückschlägen verbunden sein und das ist normal. Aber wenn wir dranbleiben, werden wir schließlich unser Ziel erreichen.

Sei mutig

Mut ist der Schlüssel, um ein erfülltes Leben zu führen und das Beste aus sich herauszuholen. Mut bedeutet, den eigenen Weg zu gehen und Träumen zu folgen, seine Stärken zu nutzen, sich von anderen inspirieren zu lassen und bereit zu sein, Veränderungen anzunehmen. Wir müssen nicht alles Hals über Kopf hinschmeißen und radikale Wege einschlagen – den Job kündigen, den Partner verlassen oder in eine andere Stadt ziehen. Man kann auch mit kleinen und leisen Schritten sein Leben verändern. Das Wichtigste ist, unsere Zuversicht zu bewahren– trotz Angst. Wir müssen uns trauen, den Weg des Mutigen zu gehen, anstatt der Komfortzone treu zu bleiben. Indem wir mutig sind, lernen wir mehr über uns selbst und die Welt um uns herum. Wenn Du bereit bist, Schritt für Schritt mutige Entscheidungsprozesse in deinem Leben anzustoßen kannst du dein Leben vollkommen neugestalten.

Sei offen für neue Ideen!

Es lohnt sich auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen – probiere neue Dinge aus und lerne mehr über Themen, die dich interessieren! Auch Seminare können eine großartige Möglichkeit sein, neues Wissen zu sammeln oder neue Techniken anzueignen. Der Neuanfang ist machbar mit den richtigen Tools an der Hand – aber vor allem braucht es Motivation und Optimismus, um voranzukommen! Egal ob im beruflichen oder privatem Bereich – halte an deinen Träumen fest und traue dich Neues auszuprobieren!

Erkenne deine Stärken

Erkenne deine Potenziale und Talente für einen erfolgreichen beruflichen Neustart. Wenn du einen beruflichen Neustart planst, ist es wichtig, deine Potenziale und Talente zu erkennen und zu entwickeln. Oftmals liegen unsere besonderen Fertigkeiten und Fähigkeiten im Verborgenen und werden nicht genutzt. Doch wie kannst du herausfinden, wo deine Stärken und Talente liegen? Eine Möglichkeit ist, dich selbst zu beobachten: Was geht dir leicht von der Hand und machst du gleichzeitig gerne? Indem du diese Frage beantwortest, kannst du erste Hinweise auf deine Stärken erhalten. Es kann jedoch auch sein, dass deine latenten Talente noch nicht vollständig erkannt sind. Vielleicht wurden sie in der Kindheit durch limitierende Glaubenssätze oder Saboteure unterdrückt. In diesem Fall kann es hilfreich sein, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Egal ob du bereits weißt, wo deine Stärken liegen oder sie noch entdecken musst – wichtig ist, dass du ihnen Anwendungsfläche gibst und sie regelmäßig übst. Denn nur so kannst du dein volles Potenzial ausschöpfen und deinen beruflichen oder privaten Neustart erfolgreich gestalten.

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Gemeinsam geht es sich leichter!
Herzlichst, Andrea.

Sicher durch Umbruch und Veränderung

Workshop: Samstag 16:30 – 18:15 Uhr auf dem 42. Kongress der DGTA in Lindau

Andrea Landschof & Constanze Rau 

ZEITENREISE- SICHER DURCH ZEITEN VON UMBRUCH UND VERÄNDERUNG 

In privaten und beruflichen Umbruch- und Veränderungsprozessen entsteht ein neuralgischer Engpass zwischen Alt und Neu. Eine skriptsensible Zeitzone mit Pendelbewegungen Weg von & Hinzu. Es ist eine Zeit des Übergangs und der Instabilität. Wir greifen verstärkt auf automatisierte Erlebens- und Verhaltensmuster zurück- denn sie vermitteln Sicherheit. So lässt sich Unklares und Unvorhersehbares besser aushalten und bewältigen. Für gelingende Veränderungen gilt es, unsere Komfortzonen zu verlassen, Mut zu fassen und eine erlaubnisgebende Haltung einzunehmen. Im Workshop bieten wir euch Übungen, persönliche Mutmacher und Erlaubnisarbeit an, die es ermöglichen, sich auf Wandel einzulassen. Die Teilnehmer*innen sind zur Zeitenreise und zur interaktiven Mitarbeit eingeladen.

Mit einer widerstandsfähigen Psyche, die sich gestärkt, flexibel und mutig den Anforderungen stellt, kommen wir sicher durch Zeiten von Umbruch und Veränderung. Es braucht zunächst die Annahme der erlebten Verunsicherung mit den dazugehörigen Gedanken und Gefühlen im Hier- und Jetzt. Der Blick zurück auf alte Muster der Angstbewältigung ist hilfreich, um automatisierte Prozesse der Vermeidung und
Selbstsabotage zu entlarven. Wir können bei der Spurensuche in zurückliegenden Zeiten ebenfalls auf kraftvolle Ressourcen und Bewältigungskompetenzen stoßen und Bewusstseinstrübungen auflösen. Für gelingende Zukunftsarbeit machen wir uns
bewusst, wie wir uns in zukünftig fühlen möchten. Wir verlassen unsere Komfortzonen, erlauben uns Visionen und nehmen eine erlaubnisgebende Haltung ein.

Den gesamten Reader-Inhalt zum Workshop, erhältst du hier.

Heilsame Beziehungserfahrungen in besonderen Zeiten!

Beziehung wirkt!

Von Andrea Landschof

Das Thema Kontakt- und Beziehungsgestaltung erfährt zurzeit ein Revival. Verstärkt und beschleunigt durch die Corona Pandemie, erleben wir eine Zeit, in der digitale Formen von Kontaktgestaltung mehr Raum als je zuvor einnehmen. Parallel dazu zeigt sich eine Sehnsucht der Menschen nach dem sich Einlassen auf andere, nach In-Kontakt-Sein mit mir und dir, nach einem „in“ statt nur „on“ sein.

Menschen sind soziale und auf Dialog und Austausch ausgerichtete Wesen, die Beziehungsbedürfnisse haben und für die gemeinsame Tätigkeiten und direkte Kommunikation fundamental für ihre Entwicklung sind. Es stellt sich demnach nicht mehr die Frage, ob Beziehung wirkt oder nicht. Wenn Menschen sich an eine bedeutsame und gute Beziehung außerhalb des eigenen Familiensystems erinnern und sich dabei fragen, was konkret diese Beziehung bedeutsam und gut sein lässt und welche Beziehungsbedürfnisse sich in dieser Begegnung erfüllt haben, dann bestätigen sich in ihren Antworten oftmals die Grundannahmen, dass das Beziehungsgeschehen und die Qualität einer Begegnung, Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung und das seelische Wohlbefinden, sowie auf zahlreiche Körperfunktionen haben.

Diese Bedeutung ist von zahlreichen Vertretern unterschiedlicher Forschungsrichtungen untersucht und in Studien belegt worden. Innerhalb der Transaktionsanalyse kommt es ebenfalls zu einer Wiederbelebung von beziehungsorientierten Aspekten. Die beziehungsorientierte Transaktionsanalyse ist keine neue Theorie. Schon immer standen in ihr der transaktionale Austausch und die Begegnung zwischen Menschen im Vordergrund. Ob wir biografisch auf unsere zurückliegende prozesshafte Verbundenheit und die Transaktionen mit Beziehungs- und Bindungspartnern schauen, oder auf systemische Modelle, wie die psychologische Spieltheorie und Gruppenkonzepte, auf entwickelte Antreiberdynamiken oder Muster des Fühlens- stets zeigt sich, dass die subjektive und soziale Entwicklung von Menschen in zwischenmenschlichen Beziehungen stattfindet. Im Dialog mit einem Du, werden wir zum Ich (Martin Buber). Unser Wesen und wer wir sind, entsteht und formt sich in der Beziehung zu einem Gegenüber. Nur im Kontakt mit einem „Du“ entwickeln wir in Gefühl für uns selbst und werden zu einem „Ich.“ Wir wollen „in-Beziehung-sein“ und entfalten unsere grundlegenden Potenziale in Beziehungen mit anderen Menschen.

Seit frühster Kindheit sammeln wir individuelle Bindungserfahrungen und entwickeln daraus entsprechende Beziehungskompetenzen d.h. die Fähigkeit Beziehungen zu gestalten und zu steuern. In unterschiedlichen Bindungsmustern bilden sich unsere gemachten oder eben auch nicht gemachten Beziehungserfahrungen ab. Mit den jeweiligen Lebensgrundeinstellungen wiederholen Menschen in gegenwärtigen Beziehungen ihre unbewussten Organisationsmuster und u.a. auch die Schwierigkeiten frühster und erster Beziehungserfahrungen. Lebensgrundeinstellungen sind innere Einstellungen bzw. Wertsysteme, die aufgrund gemachter Beziehungserfahrungen entwickelt werden. Sie sind als existenzielle Haltung wirksam, die ein Mensch sich selbst, anderen und der Welt gegenüber einnimmt.

 Beziehungsbedürfnisse

 Die Studienergebnisse von Erskine, einem amerikanischen Transaktionsanalytiker und Vertreter der beziehungsorientierten Psychotherapie, und Trautmann (1996) bekräftigen die These, dass Kontakt ein lebenswichtiges Grundbedürfnis des Menschen ist und verdeutlichen ebenfalls die Bedeutung der Beziehungsgestaltung auf Lernprozesse.

Erskine (2008) benennt acht menschliche Beziehungsbedürfnisse, die von seinen Klienten am häufigsten im Zusammenhang mit bedeutenden Beziehungen und verbesserter Lebensqualität beschrieben wurden. Erskine geht davon aus, dass Beziehungsbedürfnisse ein Leben lang bestehen, allgegenwärtig sind und in unseren aktuellen Beziehungen sichtbar werden: in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Paarbeziehung, in der Schule, etc. Beziehungsbedürfnisse sind in sich beweglich, das heißt, ein Bedürfnis kann im Vordergrund stehen, während ein anders in den Hintergrund tritt. Sie zeigen sich in unterschiedlichen Kontexten und individuellen Ausprägungen, so wie Menschen individuell ausgestattet sind.

Bei den folgenden Beschreibungen können wir aus unterschiedlichen Rollen und Praxiskontexten auf die Beziehungsbedürfnisse unseres Gegenübers und auf deren Einstimmung blicken:

  1. Einstimmung auf das Bedürfnis nach Sicherheit meint, eine physische und emotionale Sicherheit zu bieten und die individuelle Verletzbarkeit des Gegenübers zu beachten und zu achten. Durch äußerliches und emotional sicheres Verhalten wird dem Gegenüber vermittelt: „Du bist o.k. in dieser Beziehung. Deine Gefühle und Bedürfnisse sind in Ordnung.“
  1. Einstimmung auf das Bedürfnis nach Bedeutsamkeit und Wertschätzung meint, dass Gefühle, Fantasien, Gedanken und Verhaltensweisen des Gegenübers gesehen, bestätigt und respektiert werden. Dazu gehören innerpsychische Vorgänge, korrespondierende Affekte und dysfunktionale Verhaltensweisen.
  1. Einstimmung auf das Bedürfnis nach Schutz und Stabilisierung (Halt) meint, dass wir unserem Gegenüber mit einer offenen und aufrichtigen Haltung begegnen, in der wir beständig, verlässlich und vertrauenswürdig Schutz und Führung anbieten. Möglicherweise werden wir dabei „idealisiert“, d.h. zu einer Person, die weiser und stärker als das Gegenüber selbst ist. Mit dieser Idealisierung können wir in Resonanz gehen und sie kurzfristig als Wunsch nach Halt anerkennen.
  1. Einstimmung auf das Bedürfnis nach Bestätigung persönlicher Erfahrungen meint, Verständnis und Anerkennung für das Erleben und das Erlebte vom Gegenüber zu zeigen. Die Erfahrungen des Gegenübers werden gesehen, gewürdigt und bestätigt, indem ich meinen Bezugsrahmen öffne und meine persönlichen, sorgfältig ausgewählten Erfahrungen mitteile. Weil ich ähnliche Erlebnisse hatte, erlebt mein Gegenüber durch mein mich-Mitteilen, eigene Erfahrungen als bestätigt.
  1. Einstimmung auf das Bedürfnis nach Einmaligkeit der eigenen Person meint die Möglichkeit, dass sich mein Gegenüber in seiner Einzigartigkeit (Selbst-Definition und Identität) ausdrücken kann und dafür Annahme und Anerkennung erfährt. Mein Gegenüber zeigt sich mit seinen Ideen und Interessen, ohne Ablehnung zu erfahren. Seine Wünsche, Entscheidungen und Vorlieben werden akzeptiert, ohne lächerlich gemacht zu werden.
  1. Einstimmung auf das Bedürfnis nach Wirksamkeit und Einflussnahme meint, die Selbstwirksamkeit des Gegenübers zu stärken und sein Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu erzeugen, zu bestätigen. Beispielsweise, indem wir uns von den Gefühlen des Gegenübers berühren lassen oder zu einer Einflussnahme hinsichtlich der Beziehung einladen.
  1. Einstimmung auf das Bedürfnis nach Initiative des anderen meint, dass wir die Initiative ergreifen und einen Kontakt zu unserem Gegenüber herstellen. Wir zeigen aktiv Interesse und achten auf den Unterschied zwischen dem Ausdruck eines Beziehungsbedürfnisses und dem Ausdruck passiver Verhaltensweisen seitens des Gegenübers.
  1. Einstimmung auf das Bedürfnis danach, Liebe auszudrücken, meint die Fähigkeit Zuwendung für jemanden auszudrücken, als auch die Fähigkeit, Dankbarkeit, Fürsorge und Zuneigung vom Gegenüber zu empfangen und anzunehmen. Sie zeigt sich beispielsweise darin, wohlwollend auf die Zuwendungsformen des Gegenübers zu reagieren.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen aufrichtige, offene menschliche Begegnungen und heilsame Beziehungserfahrungen.

Kommen Sie gut durch diese Zeiten!

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Warum in jedem Menschen verborgene Talente schlummern – und wie man sie findet

Was ist eigentlich ein Talent - Und wie erkennst du es?

BEGABUNG- Warum in jedem Menschen verborgene Talente schlummern – und wie man sie findet

Viele glauben, sie seien nicht besonders begabt. Dabei braucht es oft nur die richtige Fragetechnik, um verborgene Fähigkeiten aufzustöbern. Sie zu finden, verhilft zu einem glücklicheren Leben, sagt die Talenttrainerin Andrea Landschof

von Stefanie Maeck

28. Januar 2022, erschienen online unter GEOplus

GEOplus: Frau Landschof, was ist eigentlich Talent?

Andrea Landschof: Talent steckt in jedem von uns, es ist viel kleiner, als viele gemeinhin annehmen. Viele Menschen leben allerdings nicht so, dass es zu ihren Begabungen passt. Potenzialentwicklung besteht für mich daher darin, verborgene, nicht genutzte Fähigkeiten des Denkens, Fühlens und Verhaltens freizulegen und Wege zu finden, diese im Leben zu verankern.

Den ganzen Artikel findest du hier.

„Talent braucht keinen Erfolg, um glücklich zu machen“

Wie du Selbstzweifel überwindest und deine Potenziale auslebst

– Wie man Selbstzweifel überwindet und seine Potenziale auslebt –

„In jedem Menschen schlummern bisher unentdeckte Talente. Wie kann man sie finden – bei sich und auch bei anderen? Dieser Frage widmet sich die aktuelle ZEIT WISSEN-Ausgabe. Aber was ist das überhaupt, Talent? Muss jeder ein Talent haben und wenn ja, wie viele? Welche Begabungen werden gefördert, welche eher übersehen und warum sind Schule und Eltern so häufig Talentkiller?“

Darüber erfahren wir mehr vom ZEIT WISSEN-Chefredakteur Andreas Lebert. Im Video-Chat ergründen wir mit ihm, wie man lernt, Selbstzweifel zu überwinden und seine Fähigkeiten mutig auszuprobieren.

In der zweiten Hälfte des Gesprächs (ab Min. 57) gibt die Coachin Andrea Landschof uns noch Vorschläge zur Selbstbefragung mit auf den Weg, so dass die Zuschauer sich selbst gegenüber bessere Talentscouts werden können.

Ein Zoom-Abend über verborgene Potenziale des Denkens, Fühlens und Handelns! Füttere dein Gehirn mit Premieren- über den Spaß, in jedem Alter seine verborgenen Talente zu entdecken!

Da das Gespräch so große Wellen geschlagen und grandioses Feedback erhalten hat (4,5/5 Sternen), ist es nun als Online-Seminar erhältlich:

Hier geht es zum Online-Gespräch | Seminar

Den zugehörigen Artikel zum LIVE findest Du hier.

6-Schritte-Programm um deine Passion zu finden

Das bin ich?! - Junfermann Online Seminare
Mit ihrem Online-Seminar und Buch „Das bin ich!?“
lädt Andrea Landschof zum Neustart ein!

Beitrag vom 12. November 2021 | Simone Lilienthal, Buchszene.de

„Kennen Sie das Gefühl, sich ständig im Kreis zu drehen?

Haben Sie auch gelegentlich das Gefühl, in einer Sackgasse zu stecken? Ihren persönlichen oder beruflichen Weg aus den Augen verloren zu haben? Sind Sie manchmal unzufrieden oder haben Sie das Gefühl, sich im Kreis zu drehen? Spüren Sie vielleicht sogar, dass sich in Ihrem Leben eigentlich etwas ändern müsste, aber Ihre Angst vor einer Veränderung ist zu groß?

Andrea Landschofs 6-Schritte-Programm legt Ihr Talent frei

Dann könnte Andrea Landschofs 6-Schritte-Programm genau das Richtige für Sie sein! In ihrem Online-Seminar „Das bin ich!?“ zeigt die Transaktionsanalytikerin und Pädagogin, wie wir eigenständig unsere verborgenen Talente entdecken und Veränderungen gestalten können.

Lebe ich eigentlich das Leben, das meiner Persönlichkeit entspricht?

Das Online-Seminar, zu dem es ein Buch gleichen Titels gibt, geht zunächst der Frage auf den Grund, ob wir denn eigentlich das Leben leben, das unserer Persönlichkeit, unseren Bedürfnissen und Interessen entspricht. Andrea Landschof fragt ganz direkt: „Würdest du dein Leben mit voller Überzeugung als ‚gelungenes Leben‘ bezeichnen? Und sie macht Mut: „Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, über welche Möglichkeiten sie verfügen.“

Was will ich? Was kann ich? Wohin soll mich mein Lebensweg führen?

Woran liegt das? Andrea Landschof hat es herausgefunden: Unsere frühen Prägungen haben oftmals unsere Potenziale untergraben. Sie wurden verdrängt oder abgespalten, weil sie nicht gefragt, nicht erlaubt oder nicht erwünscht waren. „Wir wissen nicht mehr, was wir wollen, weil wir den Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen und Impulsen verloren haben“, so die Expertin. „Wir zeigen keine Gefühle, weil diese uns selbst fremd geworden sind, und verhalten uns anspruchslos und angepasst. So bewegen wir uns jedoch mit angezogener Handbremse durchs Leben.“ Das Ergebnis: Unsere in uns schlummernden Talente liegen brach.

Die Methode der Transaktionsanalyse schafft Raum für Neues

Diese gräbt Andrea Landschof mit „Das bin ich!?“ aus. In diesem Online-Seminar begleitet sie jede und jeden einzelnen Schritt für Schritt zu ihren und seinen Bedürfnissen und Werten, um schließlich dem ureigenen Leben auf die Spur zu kommen. Mit den Methoden der Transaktionsanalyse gelingt es uns, unsere Persönlichkeit und unsere Beziehung zu uns selbst und zu anderen zu reflektieren, zu verstehen und Veränderungen zu initiieren. So entsteht Raum für Neues.

Der Online-Kurs zieht seine Kraft aus mehreren Quellen

Der Kurs liefert kurze Videoclips und Übungs-PDFs. Außerdem lädt er ein zu einer gesprochenen Fantasiereise. Die Inhalte des Online-Seminars können lebenslang per Computer, Tablet oder Smartphone abgerufen werden. Ein im Preis enthaltenes Workbook gibt Anregungen zur Selbstreflexion und stellt Übungen bereit. Und wer mag, gönnt sich das Buch „Das bin ich?!“ on top. Schließlich geht es um uns und unser Talent.“ Quelle

Zum Onlinekurs gelangst Du hier!

Berufliche (Neu-)Orientierung in Krisenzeiten: Kluge berufliche Entscheidungen treffen

Berufliche Neuorientierung in Krisenzeiten Teil 5

Eine Blogbeitrags-Reihe von Andrea Landschof, veröffentlicht auf Blogweise junfermann Verlag

Von Andrea Landschof

Alles ist möglich?! Sich zu entscheiden, meint die Fähigkeit eines Menschen, in bestimmten Situationen bewusst zu handeln und zwischen verschiedenen Optionen die Wahl zu haben. Doch wie treffen Menschen stimmige Entscheidungen in einer Zeit, in der Gewissheiten sich verabschieden und wir uns mit einer noch nie dagewesenen Veränderungswelle auseinandersetzen müssen? Die Pandemie fordert dazu heraus, sich permanent auf neue Gegebenheiten einzustellen und neue Entscheidungen zu treffen. Dass viel zitierte agile Mindset ist in Phasen der beruflichen Neuorientierung als Haltung erforderlich. Es braucht ein Handeln von Moment zu Moment.

Ich kann mich nicht entscheiden!

In meiner Coachingpraxis zeichnet sich seit einigen Jahren die Entwicklung ab, dass immer mehr junge Menschen Entscheidungsschwierigkeiten haben. Es gibt eine riesige Auswahl an Berufs- und Arbeitskonzepten, von denen unsere Eltern und Großeltern nur träumen konnten. So stehen junge Menschen beispielsweise vor der Berufswahl und der Frage, ob und was sie studieren sollen. Im Wintersemester 2020/2021 gab es an den Hochschulen in Deutschland 20.359 Studiengänge zur Auswahl. Ich durfte vor 40 Jahren zwischen ca. 3000 Studiengängen auswählen. Und schon das hat mich überfordert. Neu sind das Tempo und die Vielfalt, in der Veränderungen stattfinden.

Mut zur Begrenzung

Schon vor der Corona-Krise wirkte Altbewährtes schneller als je zuvor antiquiert und überholt. Viele fühlen sich wie Getriebene in einem Hamsterrad. FoMO (Fear of missing out) steht als neues Akronym für die Angst, etwas zu verpassen oder eine falsche Entscheidung zu treffen.

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Viele laufen mit, weil der Stillstand auch ängstigend ist. So schilderte es mir zumindest eine Klientin im Coaching. Es fiele ihr schwer, scheinbar simpelste Entscheidungen zu treffen, und stand vor der Frage, wie sich trotz der Vielfalt von Entscheidungsoptionen ihre Entscheidungskraft verbessern lässt. Wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns gleichzeitig auch immer gegen etwas. Und wir entsagen uns damit dem allgemein herrschenden „Hype“, dass es immer und in jedem Fall etwas Besseres gibt, für das man sich entscheiden könnte. Wir legen uns fest, gehen eine Verpflichtung ein und tragen die Konsequenzen unseres Handelns. Es ist hilfreich, sich bewusst zu machen, dass es nicht darauf ankommt, das absolut Richtige zu tun oder sich gar für ewig festgelegt zu haben. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Es kommt darauf an, bei unserer aktuellen Entscheidung Lebendigkeit zu spüren und die für uns in diesem Moment „beste“ Entscheidung zu treffen. Und, sich zu trauen „Nein“ zu sagen.

 Herz über Kopf?

Es geht darum, stimmige Entscheidungen zu treffen, die nicht nur auf Oberflächenreizen basieren, für die man beispielsweise Beifall bekommt oder die uns finanziell entlohnen.

Auf unser Bauchgefühl allein ist kein Verlass; es kann uns sogar in die Irre führen. Beziehen wir uns nur auf unsere sogenannte Intuition, folgen wir damit unseren „alten“ Erfahrungswerten und den damit verbundenen Geschichten und Gefühlen. Zum Beispiel vermeiden wir heute vielleicht auf bestimmte Menschen im Job, die wir eigentlich mögen, aktiv zuzugehen, weil wir als Kind immer wieder von wichtigen Bezugspersonen abgewiesen worden sind. Wir treffen also in aktuellen Situationen Entscheidungen, die stark von unseren abgespeicherten, auch negativen Erfahrungen beeinflusst sind. Zurückliegende und gespeicherte Erfahrungen liegen zum Teil im Unbewussten und steuern aus dem Untergrund unsere Entscheidungen. Dort liegt oftmals der Kern eigener Entscheidungsschwierigkeiten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Bauchgefühle bei Entscheidungen mit klaren Überlegungen abzustimmen.

Wegweiser bei Entscheidungsprozessen            

In Entscheidungssituationen kommt es darauf an, sich zunächst alle relevanten und rationalen Informationen zu verschaffen (Arbeitsbedingungen, Verträge, Verdienst, Sicherheit, Risiko, etc.), mit den eigenen gewünschten Arbeitsbedingungen abzugleichen und einen Realitätscheck vornehmen.

Welche Kriterien sind mir wichtig? Und mit welcher Priorisierung sind diese jeweils versehen?

Im zweiten Schritt hilft es einen Schritt zur Seite zu treten und einen distanzierten Blick von außen auf die Entscheidungsoptionen zu werfen. Gut geeignet hierfür ist die Tetralemma-Methode (nach Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd)  oder die Methoden aus dem Züricher Ressourcenmodell (ZRM). Beide beziehen das klare Denken als auch das Körpergefühl, die somatischen Marker, in Entscheidungsprozesse mit ein.

Die eigenen Werte sind weitere Wegweiser bei Entscheidungsprozessen. Durch die Bestimmung unserer Werte, erfahren wir auch etwas über ihre persönlichen Stärken und Neigungen. So können wir eine Art Leitfaden für zukünftige Entscheidungen erstellen.

Anregung zur Selbstreflexion

Fragen, die Dich in Entscheidungsprozessen unterstützen:

  • Welche richtig gute Entscheidung hast Du in Deinem Leben bisher getroffen? Wie ist Dir das gelungen?
  • Wie bist Du zu deinem jetzigen Beruf/Job gekommen? Was wirst Du nicht und was auf jeden Fall wiederholen?
  • Wo muss jemand hingehen, um Dich wirklich glücklich zu sehen?
  • Welche Werte sind Dir wichtig und leiten Dich?

Kluge und stimmige Entscheidungen zu treffen, die Dich auf deinem beruflichen Lebensweg weiterbringen, kannst Du üben. Verbinde Herz und Kopf in Deinen Abstimmungsprozessen. Reflektiere Dich, Deine Werte und Ziele, dann fällt es Dir leichter, zu wissen, was richtige Entscheidungen für Dich sind. Gestalte Dein Leben nach Deinen Vorstellungen, auch wenn Du in Krisenzeiten die Folgen nicht im Blick haben kannst.

Mehr zum Thema „Persönliche Werte beachten“ in: Landschof, Andrea. (2018). Das bin ich!? Verborgene Talente entdecken und Veränderungen gestalten. Paderborn: Junfermann; S. 47.

Berufliche (Neu-)Orientierung in Krisenzeiten: Talente entdecken und entwickeln

Berufliche Neuorientierung in Krisenzeiten Teil 4

Eine Blogbeitrags-Reihe von Andrea Landschof, veröffentlicht auf Blogweise junfermann Verlag

von Andrea Landschof

Manch einer mag sich in diesen Tagen fragen, ob seine Talente jemals wieder gebraucht werden. Nicht wenige haben ihren Job verloren oder versuchen ihre Arbeitsstelle unter veränderten Bedingungen zu halten. Sicherlich gibt es auch Branchen und Menschen in der Pandemie, die ihre Talente und Stärken einsetzen können und gewinnbringend und gestärkt durch die Krise kommen. Das Gros der Menschen zweifelt in diesen Zeiten jedoch an den eigenen Kompetenzen. Vieles wird aktuell nicht mehr gebraucht, ist nicht mehr gefragt und verschwindet in der Versenkung. So schildern es mir Klient*innen in den Coachingsitzungen. Menschen in beruflichen Orientierungsprozessen und Schwebezuständen wissen oftmals nicht oder nicht mehr, was ihre Stärken und besonderen Talente sind. – Ein guter Grund, zunächst die bekannten Kompetenzen und Fähigkeiten in das Sichtfeld zurückzuholen. Im zweiten Schritt geht es um das Aufspüren der latenten Talente.

„Ein Talent zeigt sich durch eine frühe und spezifische Ansprechbarkeit, für ein bestimmtes Material, eine bestimmte Aufgabe, eine bestimmte Sache, die wir mit Freude und Leichtigkeit machen“. (Josephine Baker)

Latente Talente sind vorhandene Potenziale, die in uns angelegt sind und im Verborgenen schlummern (latent: unbemerkt, unterschwellig, verdeckt, verhüllt, verschleiert). Sie bestehen aus einer Mischung von genetischen Komponenten, spezifischer Förderung und der Möglichkeit des Einsatzes der Begabung. Talent meint nicht nur außergewöhnliche Leistungen oder Hochbegabungen, sondern sowohl ganz praktische Fertigkeiten als auch die Fähigkeiten des Denkens, Fühlens und Verhaltens. Die Latenz wird aufgehoben, indem sich jemand seiner oder ihrer Potenziale bewusst wird, sie einsetzt und sichtbar werden lässt.

Übertragbare Fähigkeiten

Wie häufig haben Menschen den gut gemeinten Ratschlag erhalten, doch einfach den eigenen Stärken und Talenten zu folgen und sie einzusetzen, dann würden sie schon im richtigen Job landen. Doch genau dieses Wissen der eigenen Talente fehlt Vielen. Sie sind verunsichert und wissen nicht oder nicht mehr, was ihre Stärken und besonderen Talente sind. Sie sind verlorengegangen durch erfahrene Verletzungen im Job; oder aufgrund von jahrelang durchgeführten und als Selbstverständlichkeit, erlebten Tätigkeiten, die keine Anerkennung fanden. Möglicherweise haben sie auch in der Kindheit keine Rolle gespielt, und der jetzige Beruf wurde aus finanziellen Gründen oder aus Loyalität mit dem Elternhaus ausgewählt. Mit der folgenden Anregung kommen wir unseren verborgenen Talenten auf die Spur.

 Talentscouting – Anregung zur Selbstreflexion

Eine Besinnung auf das, was Du früher gut konntest und gerne gemacht hast, als auch der Blick auf das, was Du heute gut kannst und gerne machst, ist bei der Spurensuche hilfreich.

Erkunde zunächst frühe Bedeutungsphasen in Deinem Leben und entdecke bisher Ausgeschlossenes neu. Wähle eine Lebenserinnerung rund um Dein 10. Lebensjahr aus, die Dir gerade jetzt in diesem Moment wichtig erscheint und beantworte folgende Fragen:

  • Mit wem oder was hast Du Dich als Kind beschäftigt?
  • Was fiel Dir leicht in dieser Zeit?
  • Woran hattest Du Freude?
  • Was hast Du zu dieser Zeit oft gemacht/gespielt?
  • Was hast Du zu dieser Zeit gerne gemacht/gespielt?
  • Was hast Du zu dieser Zeit besonders gut und gerne gemacht?
  • Für was hättest Du gelobt werden können?

Welche Fähigkeiten waren in Deinen Lebenserinnerungen in diesem Alter besonders gefragt? Aktiviere die positiven Anlagen aus Deiner Kindheit und übertrage sie in Dein jetziges Leben. Wichtig ist dabei die Differenzierung zwischen gut und gerne. Ob damals oder heute. Was Du gut kannst, aber nicht gerne machst, solltest Du lassen. Was Du gerne machst, aber noch nicht gut kannst, ist Dein Potenzial und benötigt noch Übung und Praxis. Und was Du gut und gerne machst, kannst Du als Deine Stärke und Talent bezeichnen.

Eine Klientin erzählte mir beispielsweise im Coaching, dass sie gut organisieren konnte, dies aber nicht gerne machte. Als sie von ihrer Kreativität und Lust bei der Gestaltung von Marketingprozessen sprach, war ihre Freude hörbar und bei ihr körperlich sichtbar. Ihr Potenzial in diesem Bereich war also angelegt, und sie hatte bereits Ideen, wie sie ihre Kompetenzen ausbauen und festigen konnte. Was ihr richtig gut gelingt und womit sie bisher gerne ihre Zeit verbringt, ist das Schreiben von Fachartikeln für ihre Firma.

Hast Du aktuell Gelegenheit, Dinge zu tun, die Du besonders gerne und gut machst?

Schau abschließend auf Dein aktuelles berufliches Thema. Gibt es eine Verbindung zwischen den Erinnerungen aus der Kindheit und Deiner aktuellen Situation? Beim Talentscouting kommt es darauf an zwischen den Zeilen zu lesen, Fähigkeiten zu übertragen und einen Transfer herzustellen, der für Dich eine Bedeutung hat. Welche Talente und Stärken von damals kannst Du mit Deinen Jobvorstellungen und Wünschen in Verbindung setzen? Wo werden Deine Talente aktuell gebraucht?

Mehr zum Thema „Latente Talente entdecken“ in: Landschof, Andrea. (2018). Das bin ich!? Verborgene Talente entdecken und Veränderungen gestalten. Paderborn: Junfermann; S. 65-73.

Lerne Saboteure zu stoppen und Erinnerungen zu nutzen

Berufliche Neuorientierung in Krisenzeiten Teil 3

Eine Blogbeitrags-Reihe von Andrea Landschof, veröffentlicht auf Blogweise junfermann Verlag

von Andrea Landschof

Pendelbewegung – Ein Blick zurück stärkt den Blick nach vorn!

Für die berufliche Neuorientierung ist entscheidend, welche Überzeugungen jemand über sich selbst und die Welt hat. In beruflichen Umbruch- und Veränderungsprozessen, in denen wir unsicher sind, greifen wir auf bewährte Selbstbilder zurück. So lässt sich Unklares und Unvorhersehbares besser aushalten und bewältigen. Innere und alte Programme wirken als einschränkende Identitätsüberzeugungen so stark, dass aktuelle Fakten, die von früheren Erfahrungen abweichen, ignoriert werden. Konservierte destruktive Glaubenssätze (z. B. „Schaffe es nicht!“, „Sei nicht erfolgreich!“) behindern ganz oder teilweise, unsere Entscheidungsfähigkeit. So bewegen wir uns mit angezogener Handbremse durchs Leben. In uns schlummernde, latente Talente liegen brach. Der Lockdown und die allgemeine Verunsicherung verstärken diesen Effekt. Nicht wenige glauben ohnmächtig, jeder Wahlmöglichkeit beraubt zu sein. Der innere Kompass ist verloren gegangen.

Erinnerungen überprüfen

Die folgende Übung bietet sich in beruflichen Veränderungsprozessen an, wenn es um die Spurensuche nach Potenzialen geht. Es gilt, die Handlungsfähigkeit in einer Lebenssituation zurückzugewinnen, in der nichts klar zu sein scheint. In einer Art Pendelbewegung, richtet sich die Aufmerksamkeit zur Ermittlung der eigenen Ressourcen zurück in die Vergangenheit und wieder hin zur aktuellen Lebenssituation. So gelingt es, die eigenen Saboteure von Potenzialen aufzudecken und einen neuen Blick auf die beruflichen Möglichkeiten zu kommen.

 Anregung zur Selbstreflexion

  • Vervollständige bitte den Satzanfang „Ich bin ein Mensch, der …“? Beschreibe Dich mit vier bis fünf Satzanfängen so, wie es für Dich im Augenblick stimmig ist. Zum Beispiel: „Ich bin ein Mensch, der andere mitreißen und motivieren kann“ oder „Ich bin ein Mensch, der zögerlich ist.“
  • Im zweiten Schritt tauche tiefer in die Beschreibungen ein und wähle zwei Beschreibungen aus, die Du positiv bewertest. Stell Dir vor, ich könnte Dich in den Situationen beobachten. Beispielsweise solchen, in denen Du andere motiviert hast. Was genau sehe ich? Welche Risiken? Welche Grenzen und welche Stärken zeigen sich?

Berufliche Neuorientierung bedeutet eine innere Wandlung vorzunehmen

Betrachte die Sätze nochmals und finde passende, länger zurückliegende Erinnerungen zu den Beschreibungen. Vielleicht aus der Zeit deiner Kindheit? Wann warst Du mitreißend und hast andere Menschen motiviert? Welche Ereignisse aus Deinem Leben fallen Dir zu jeder Beschreibung ein? Wie passen diese zu deiner aktuellen beruflichen Lebenssituation?  Sind sie stimmig? Oder handelt es sich bei den Erinnerungen und Bildern um überholte Relikte aus der Vergangenheit, die es zu korrigieren gilt?

 Den inneren Kompass finden

Eine Klientin von mir entschied sich nach dem Blick zurück im Hier und Jetzt für den Ausstieg aus einem Wirtschaftsunternehmen und den Einstieg in ihre Selbstständigkeit. In der Darstellung ihrer beruflichen Lebensgeschichte kamen unbewusst und selbst entwickelte Stolpersteine, mit denen sie immer wieder in den falschen Job geraten war, zum Vorschein. Mit den Glaubenssätzen: „Ich bin ein ängstlicher Mensch“ und „Ich darf nicht gesund sein“ folgte die Klientin ihrem unbewussten Lebensplan. Mit Hilfe der Erinnerungen gelang es ihr, ihren Vater als Quelle zu identifizieren. Mit einschränkenden „Vorsichtsmaßnahmen“ hatte er unbewusst Mut und Tatendrang in der Familie verhindert. Die Klientin hatte früh die verbalen und nonverbalen Botschaften des Elternhauses verinnerlicht, in dem keine Experimente erlaubt waren, wie es die Klientin ausdrückte. In einem längeren Prozess gelang es ihr, ihre derzeitige und auch zukünftige Identität neu zu bestimmen. Sie vertraute ihrem inneren Kompass, der sie nun wagemutig ausgestattet mit Erfahrung, Intuition und Gespür, auch in frühere „Gefahrenzonen“ gehen lässt.